Grundrechte & Aufarbeitung
Grundrechte: Der Zustand der Demokratie erfordert dringend eine Aufarbeitung der Coronakrise
Rechtsanwalt Dr. Josef Hingerl führt nach wie vor jeden Montag Versammlungen in Wolfratshausen durch. Das ist so manchen ein Dorn im Auge. Der ehemalige Lehrer Dieter Klug stellte in der Bürgerversammlung dem Landrat Josef Niedermaier die folgende Frage:
„Kann die Stadt-/ -verwaltung nicht die Versammlungen des Dr. Hingerl und seiner Gefährten – Querdenker, Impfgegner und -skeptiker, Rechtsextreme usw. – unterbinden? Diese „Versammlungen“ (sic!) sind eine Schande für die Flößerstadt!“ Der Landrat antwortete, laut Grundgesetz dürfen sie demonstrieren, deshalb habe es das Landratsamt genehmigt (sic!). „Das ist das Urwesen der Demokratie.“
Wie Dieter Klug auf die Kategorisierung der Versammlungsteilnehmer kommt, erfährt man nicht. Es ist mittlerweile aber auch hinlänglich bekannt, dass viele Mitbürger nicht bereit oder in der Lage sind, zu differenzieren und genau hinzusehen.
Dabei ist dies in diesem Fall besonders bestürzend, da Dieter Klug ein völlig anderes Selbstbild von sich zu haben scheint. Über den pensionierten Lehrer, der nach vorliegenden Informationen dem Badehausverein (https://erinnerungsort-badehaus.de/verein/) angehören soll, findet sich folgender Zeitungsartikel, indem er ausführt:
„Ich habe mir abgewöhnt, Vorurteile zu fällen und in Schubladen zu denken. Ich habe gelernt, genau hinzuschauen, achtsam zu sein und Schüler wie Lehrer zu beobachten.“
Auf die Frage, worauf er immer Wert gelegt habe, antwortet er: „Auf gute Gespräche und Diskussionen, gerade über hitzige Themen – und auf Humor.“
Es ist traurig, dass ihm all dies völlig abhanden gekommen zu sein scheint. In der Hochphase der Impfkampagne und des undemokratischen Exzesses, im Winter 2021/22, bezeichnete er Dr. Hingerl als Mörder, weil er sich nicht impfen lassen wollte. Trotz des gigantischen Erkenntnisgewinns, der mittlerweile auch vor den Leitmedien und deren Konsumenten nicht halt gemacht hat, erfolgt bedauerlicherweise kein Einlenken. Vielmehr scheint er sich derart in seiner nachweislich falschen Sicht auf die Dinge verrannt zu haben, dass er dafür in einer öffentlichen Versammlung die Forderung stellt, einem Bürger das die Demokratie konstituerende (!) Versammlungsrecht abzuerkennen.
Dieser Vorgang zeigt erneut, wie dringend wir eine gesamtgesellschaftliche Aufarbeitung der Coronakrise benötigen. Zum Schutz der Demokratie aber auch, um die Gräben in der Gesellschaft zuzuschütten.